Welcher Chef liebt nicht die rar gesäten Mitarbeiter, welche „Ja!“ sagen, wenn es um einen zusätzlichen Dienst geht? Die immer ans Telefon gehen, wenn die Einrichtung anruft? Die immer sofort anpacken, helfen und auch die ungeliebten Aufgaben übernehmen? Und die manchmal mehr machen wollen, als von ihnen erwartet?

Doch wie geht es diesen Mitarbeitern?

Dazu sollte diese Mitarbeitergruppe zuerst sensibel unterschieden werden: Geht es beispielweise um einen zusätzlichen Dienst: Kann der Mitarbeiter diesen wirklich übernehmen, weil es für ihn möglich ist, ohne sich selbst zu überfordern oder sein Privatleben wiederholt hintenanzustellen? Oder ist es genau der Mitarbeiter, der immer einspringt, koste es (gesundheitlich oder privat) was es wolle? Werden ungeliebte Aufgaben übernommen, weil es einfach gemacht werden muss oder weil man dafür mehr Anerkennung einstreichen will und muss?

Helfen ist lebensnotwendig – Nur was ist das Gefährliche daran?

Wir sind als Helfer geboren – Denn gerade in den Berufen der Gesundheits- und Sozialbranche helfen wir täglich den Alten und Kranken, unseren Kindern oder Schülern. Denn für diese ist es wichtig, dass wir da sind. Gefährlich wird das Helfen dann, wenn

  • der Selbstwert nur aus dem Helfen gezogen wird.
  • mehr Hilfe gegeben wird, als notwendig ist.
  • Hilfe nach eigenen Wertmaßstäben verabreicht wird.
  • Unterstützung abgelehnt wird.
  • physische und psychische Grenzen vernachlässigt werden.
  • eigenen Wünsche nicht mehr formuliert werden können.
  • immer mehr Dankbarkeit und Anerkennung gebraucht und erwartet wird.
  • für die eigenen Unzufriedenheit Andere verantwortlich gemacht werden.

Das Helfersyndrom beginnt, wenn das Handeln durch das Erhalten von Dankbarkeit angetrieben wird, es beginnt die Sucht nach Anerkennung. Bleibt diese Anerkennung aus, muss noch mehr geholfen werden, um die Anerkennung weiter zu erhalten!

Helfer – Junkies brauchen eine besondere Führung

Als Führungspersönlichkeit gilt es nun, diese Helfer – Junkies zu enttarnen und besonders zu führen – denn genau diese Mitarbeiter sind so wertvoll, dass es diese Bemühungen braucht, um sie im Unternehmen zu halten und sie vor sich selbst zu schützen. Beachten Sie nachfolgende Tipps und durchbrechen Sie mit ihren Helfer-Junkies den Kreis des Helfersyndroms bevor es zur vollkommenen Resignation führt:

  • Helfer – Junkies benötigen mehr Anerkennung und Dankbarkeit von Klienten, Kollegen und dem Chef
  • Helfer – Junkies benötigen mehr Aufmerksamkeit: Ein detailliertes Feedback, mehr Interesse und Respekt durch die Führungskraft
  • Helfer – Junkies benötigen mehr Ermutigung und verstehbare Grenzen
  • Sie brauchen eine professionelle Distanz und erhalten den Raum, darüber zu sprechen

Sicherlich werden Sie den einen oder anderen Mitarbeiter oder Kollegen im Kopf haben, der genau auf diese Beschreibung passt. Somit ist das Helfersyndrom auch heute noch ein Thema und benötigt besondere Führung. Möchten Sie mehr über dieses Thema erfahren und benötigen Unterstützung bei der Führung Ihrer Mitarbeiter oder haben Konflikte im Team, sprechen Sie uns gern an oder senden eine Mail an info@bima-management.de.