Die meisten Unternehmen kennen es: die Suche nach dem passenden Bewerber für die ausgeschriebene Stelle kann langwierig und frustrierend sein. Anscheinend hat niemand Interesse sich auf die Stelle zu bewerben oder aber es gibt einfach keine qualifizierten, zum Unternehmen passenden Kandidaten auf dem Arbeitsmarkt zur Zeit.

Was kann man also als Arbeitgeber unternehmen, um das Mitarbeiter-Recruiting erfolgreicher zu gestalten und am Ende des Tages die passenden Mitarbeiter zu finden? Im Prinzip sind drei Dinge besonders wichtig:

  1. Erfolgreiches Employer Branding
  2. Durchdachte Stellenanzeigen
  3. Unvoreingenommene und strukturierte Bewerbungsprozesse

Erfolgreiches Employer Branding

Wie in vielen anderen Bereichen auch, spielen Online-Bewertungen eine große Rolle bei der Jobsuche. Auf vielen verschiedenen Jobbörsen und Bewertungsportalen können Arbeitgeber per Rezension oder Sternvergabe durch (ehemalige) Mitarbeitende bewertet werden. Im Fokus stehen dabei vor allem die Unternehmenskultur sowie der Arbeitsalltag des Unternehmens.

Über 80% der Jobsuchenden machen die Entscheidung wo sie sich bewerben davon abhängig, wie das jeweilige Unternehmen bei den Bewertungen abgeschnitten hat. Umso wichtiger ist es also für ein Unternehmen, sich gerade dort von der besten Seite zu zeigen. Dies lässt sich zuerst durch verbessertes Kündigungsmanagement von ehemaligen Mitarbeitenden erreichen und zuletzt durch eine durchdachte Entwicklung der eigenen Arbeitgebermarke – das Employer Branding.

Richtig eingesetzt hilft das Employer Branding Ihnen dabei, dass Ihr Unternehmen als authentisch und positiv auf dem Arbeitgebermarkt wahrgenommen wird und führt so zu mehr Bewerbungen auf die ausgeschriebenen Stellen. Wie genau Sie Employer Branding einsetzen, was dabei zu beachten ist und warum das etablieren einer Arbeitgebermarke Mitarbeiter langfristig ans Unternehmen binden kann, erfahren Sie bei unserer diesjährigen Expertenrunde am 18.03.2020 in Bautzen.

Durchdachte Stellenanzeigen

Neben einer authentischen, positiven Außenwahrnehmung Ihres Unternehmens, sind bei der aktiven Jobsuche natürlich vor allem die ausgeschriebenen Stellen sehr wichtig für die Jobsuchenden. Was wird gesucht? Welche Anforderungen muss ich erfüllen? Wie sind die Rahmenbedingungen der ausgeschriebenen Stelle? Was bietet mir der Arbeitgeber?

Das Verfassen von Stellenanzeigen ist dabei eine Kunst für sich. Man sollte sich als Arbeitgeber genau überlegen, welche Anforderungen an die zu besetzende Position gestellt werden und vor allem, welche Fähigkeiten und Qualitäten ein passender Bewerber in jedem Fall mitbringen sollte.

Wir haben für Sie nachfolgend ein paar Tipps zusammengetragen, mit denen Ihnen eine ansprechende Stellenanzeige gelingen kann:

♦ Benennen Sie die Stelle so, wie sie heißt.

Das erste was Jobsuchende machen ist heutzutage nach der passenden Stelleanzeige Ausschau zu halten. Sie gehen dabei sowohl im Internet auf gängigen Stellenbörsen, als auch auf klassischem Wege über Anzeigen in Zeitungen, auf die Suche nach Stellenanzeigen mit dem passenden Jobtitel. Wenn Sie als Unternehmen also eine „Pflegefachkraft (m/w/d)“ suchen, benennen Sie die Stellenanzeige auch so. Jobs wie „Pflege-Ninja“, „Superstar in der Pflege“ oder „Allrounder in der Pflege“ werden schlichtweg nicht gesucht bzw. höchst selten gefunden.

♦ Formulieren Sie Ihre Stellenanzeigen so, dass Sie den möglichen Bewerberpool nicht schon vorab zu sehr einschränken.

Formulierungen wie z.B. „…wir arbeiten hart…“ oder „Dies ist keine Stelle mit Arbeitszeiten von 9:00-17:00 Uhr…“ schrecken u.U. Bewerber mit Familie ab und richten sich unterbewusst eher an eher junge Bewerber. Versuchen Sie offen zu sein für möglichst viele Zielgruppen, um einen großen Bewerberpool zu generieren, in dem Sie den passenden Mitarbeitenden finden können.

♦ Halten Sie die Anzahl der erforderlichen Qualifikationen übersichtlich.

Studien haben gezeigt, dass Frauen und Männer unterschiedlich mit dem Bewerben umgehen. Während Frauen sich oftmals nur dann auf eine Stelle bewerben, bei der sie alle erforderlichen Anforderungen erfüllen, bewerben sich Männer hingegen auch auf Stellen, bei denen sie nur zwei der Anforderungen erfüllen. Stellenanzeigen mit einem riesigen Katalog an erforderlichen Qualifikationen wirken also für einen Großteil der möglichen Bewerber eher abschreckend und lösen schnell ein Gefühl von „ich bin nicht qualifiziert genug, um mich auf diese Stelle zu bewerben…“ aus. Konzentrieren Sie sich also bei der Formulierung Ihrer Stellenanzeige auf die Kernanforderungen, die ein Bewerber mitbringen sollte, um nicht vorab unbewusst eine Vielzahl von potentiell qualifizierten Bewerbern auszuschließen.

 

 

Unvoreingenommenes Sichten von Bewerbungen

Sobald die ersten Bewerbungen bei Ihnen eingehen, beginnt der wichtigste Teil Ihrer Suche nach neuen qualifizierten Mitarbeitenden: Das Sichten passender Kandidaten, die Sie im Anschluss zu einem Bewerbungsgespräch einladen werden. Da Bewerbungsunterlagen i.d.R. immer gleich aufgebaut sind, Anschreiben/Lebenslauf/(Arbeits-)Zeugnisse/Foto, gewinnen Sie schnell einen ersten Eindruck vom Bewerber und entwickeln meist noch bevor Sie überhaupt angefangen haben zu lesen, ein positives oder negatives Bauchgefühl zur Eignung dieses Bewerbers.

Was viele nicht bedenken ist aber, dass unsere Entscheidung unterbewusst oft von Vorurteilen und Erfahrungswerten beeinflusst wird. Deshalb gilt für eine erfolgreiche Bewerberauswahl: Sichten Sie die eingereichten Bewerbungsunterlagen am besten so unvoreingenommen, wie Sie können. Informationen wie Name, Alter, Geschlecht, Adresse oder Herkunft sagen nichts darüber aus, ob jemand für die ausgeschriebene Stelle qualifiziert ist oder nicht. Ganz im Gegenteil sind diese Informationen meistens nur Störfaktoren, die unsere objektive Wahrnehmung der Bewerber verzerren.

Versuchen Sie doch einmal, die oben genannten Informationen beim Sichten der eingegangenen Bewerbungen wegzulassen oder schlichtweg auszugrauen. So richten Sie Ihren Fokus auf die gesuchten Qualifikationen und erhöhen Ihre Chance, die passenden Kandidaten zu finden.

Strukturierte Bewerbungsgespräche führen

Jeder Bewerber weiß, dass ein Bewerbungsgespräch ein extrem wichtiger Bestandteil des Bewerbungsprozesses ist und bereiten sich dementsprechend darauf vor. Aber auch der Arbeitgeber sollte sich auf Bewerbungsgespräche gut vorbereiten. Sie haben hier die Chance möglichst viele Informationen aus erster Hand über Ihren Bewerber zu erfahren, um am Ende die Einstellungsentscheidung treffen zu können. Legen Sie sich also schon vor dem Interview Fragen zurecht, die Sie dem Bewerber in jedem Fall stellen wollen. Was das für Fragen sein können richtet sich danach, was Sie an Informationen zum Bewerber in Bezug auf die ausgeschriebene Stelle wissen möchten.

Nehmen Sie sich z.B. bereits vor der Stellenausschreibung die Zeit und begleiten Sie den aktuellen Mitarbeitenden in der Position, um herauszufinden welche Anforderungen diese Stelle mit sich bringt. Erkundigen Sie sich, warum der Mitarbeitende diese Stelle besetzt und was er besonders wichtig findet, um in dieser Position erfolgreich sein zu können. Diese Herangehensweise wird Ihnen helfen, sich in die Stelle hineinzuversetzen und ermöglicht Ihnen, gezielte Fragen an die potentiellen Bewerber zu richten.

Bewerbungsprozesse müssen nicht frustrierend sein, wenn man ein paar Dinge beachtet. Sehen Sie die Suche nach neuen Bewerbern als Chance auf frischen Input sowie neue Talente für Ihr Unternehmen. Wir begleiten Sie gerne auf diesem Weg und unterstützen Sie dabei, erfolgreich neue Mitarbeitende zu finden. > Kontakt zu bima