Diese Zeilen sind für Menschen, die „unterstützende und wertschätzende Interaktion bewusster, freudvoller und wirkungsvoller gestalten“ möchten. Für alle anderen umso mehr.
In einer Gesellschaft, die überwiegend geprägt ist von Konkurrenz, Druck, Formulierungen wie „wir erwarten überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft und Belastbarkeit“, in der einzigartige Individuen gleichgeschaltet und im Sinne der Wirtschaft programmiert werden sollen, kommen mir immer wieder Fragen wie: Wollen wir das eigentlich so? Wer fragt den einzelnen Menschen, wie er leben möchte? und: Warum sagt der Einzelne es nicht? Genügt uns das neue „Brot und Spiele“, bei dem wir im Haben- und Haben-wollen-Modus gehalten werden und durch „Konsum und Unterhaltung“ abgelenkt sind (besonders von uns selbst)? Geht es uns zu gut?
Spüren wir uns selbst noch und nehmen wir die anderen überhaupt (richtig) wahr?
Fragen über Fragen…
Marte Meo – aus eigener Kraft
„bima“ arbeitet anders. Wir orientieren uns an den Bedürfnissen des Menschen und an den gelingenden Beziehungen untereinander (dabei viel mir das Wortspiel „statt Personalentwicklung hin zur PERSONEN-Entwicklung“ ein).
In diesem Kontext nehmen wir seit Januar 2018 an einer interessanten Weiterbildung teil: MARTE MEO – „angeschlossen an die eigene Kraft“. Mittlerweile sind haben wir den Grundkurs bereits erfolgreich gemeistert und befinden uns nun im Anschlusskurs.
Sie werden in diesem Text keine vollständige Beschreibung des Marte Meo-Konzeptes finden. Das können Sie gern nachlesen oder Sie können sich auf www.martemeo.com/de/ informieren. Viel mehr möchten wir, dass Sie Anregungen zum Umdenken finden oder sich dabei bestärkt fühlen, sich Zeit für Menschen zu nehmen, seien es FreundInnen, MitarbeiterInnen, KollegInnen, GeschäftspartnerInnen oder andere.
MARTE MEO liefert nicht die Antworten auf die oben gestellten Fragen aber es präsentiert eine andere Herangehensweise an die Zusammenarbeit von Menschen, an die AnLEITUNG von MitarbeiterInnen und auch an die Bildungsmethoden von Kindern.
„Jeder, in dessen Beruf soziale Interaktion ein wichtiger Erfolgsfaktor ist, wird von der Marte Meo Methode profitieren: Hebammen, MitarbeiterInnen der Frühförderung, der Erziehungsberatung, der Erziehungshilfe, in Kindertagesstätten, Schulen, in der Jugendhilfe, in der Arbeit mit behinderten Menschen, in der Paartherapie, bei der Leitung von Gruppen, in Kommunikationstrainings, Coaching für Führungskräfte, auf Demenzstationen u.w.“ (gefunden auf www.martemeoinstitut.de).
Wir empfinden es als Lichtblick und schönen Kontrast zur oben angedeuteten Ellbogengesellschaft. Marte Meo richtet seinen Focus auf die Unterstützung der Anderen. Dabei stützt sich Marte Meo auf Erkenntnisse aus der Bindungs- und Säuglingsforschung: Menschen sind auf ein Maximum an Zuwendung und Fürsorge angewiesen!
„Wir sind -aus neurobiologischer Sicht- auf soziale Resonanz und Kooperation angelegte Wesen. Kern aller menschlichen Motivation ist es, zwischenmenschliche Anerkennung, Wertschätzung, Zuwendung oder Zuneigung zu finden und zu geben.“ (Joachim Bauer. „Prinzip Menschlichkeit“, 2011)
Was steckt „dahinter“?
Um den Eindruck, den wir von Marte Meo gewonnen habe zu vermitteln, möchten wir im Folgenden einfach ein paar Worte, Zeilen Wortgruppen oder Zitate lose auflisten, die wir in den Weiterbildungsunterlagen gefunden haben. Spüren Sie doch mal in sich hinein, was Sie beim Lesen fühlen:
- … wachsen des Einzelnen nach genau seinen Ressourcen …
- Wenn ich in Kontakt mit meinem Gegenüber bin, können wir uns gemeinsam besser auf den Weg machen.
- „Tu dies!“ statt „Lass das!“
- „der Mensch ist ein auf ANTWORT angewiesenes Wesen!“ (Marcus Bach)
- Die Qualität der Beziehungen hat unmittelbar Auswirkungen auf unsere seelische Gesundheit.
- positiv leiten
- Zeit geben / sich Zeit geben
- den anderen „Raum“ geben
- Schritt-für-Schritt-Anleitung
- gute, angemessene Töne
- freundliche Gesichter
- aufmerksam warten
- „Ich sehe Dich, ich höre Dich, ich verstehe Dich! Du bist nicht allein“
- Gefühle teilen
- gut zu sich selbst sein, nicht den inneren Kritiker füttern
- (Be)Achten des Tempos des Anderen
- Förderliche Atmosphäre
Aus diesen wenigen Worten kann man, unserer Meinung nach, die Ausrichtung des Marte Meo-Konzeptes sehr gut erkennen.
Wir, das bima-Team, sind dankbar für die Erkenntnisse und Kenntnisse, die wir in der Weiterbildung erlangen durften und weiter dürfen. Wir freuen uns darüber, diese in unsere Arbeit integrieren zu können.
„Marte Meo passt zu uns…“
Henriette Hauerstein, Inhaberin von bima – Bildung & Management, findet dazu folgende Worte: „Marte Meo passt zu uns, weil wir bereits wichtige Marte Meo-Elemente in unserer Arbeit nutzen. Die Haltung, die in Marte Meo steckt, ist unsere Haltung. Deswegen ist diese Methode in unsere Arbeit gut zu integrieren. Marte Meo ist für uns eine wertvolle Ergänzung zu dem, was wir schon tun. Mit Marte Meo können wir unsere Nachhaltigkeit noch stärker machen, weil jetzt das gesprochene Wort und die Körpersprache durch Bilder fest in Erinnerung bleibt.“
Danke!
Einen herzlichen Dank an das MARTE MEO Institut und seine AutorInnen für die Inspiration und die Möglichkeit, das Wissen zu teilen. Nähere Informationen finden Sie auf www.MarteMeoInstitut.de